Als Kind habe ich mich wochenlang auf Weihnachten gefreut. Es war geheimnisvoll, verheissungsvoll und magisch.
Als Mutter kleiner Kinder habe ich mich gefreut. Die Freude der eigenen Kinder zu sehen war unbeschreiblich schön.
Die Geschenke, der geschmückte Baum, die perfekte Inszenierung. All das war wichtig.
Jetzt sind meine Kinder grösser und obwohl Weihnachten schön ist, die Magie des Glaubens hat sich bei ihnen verflüchtigt.
Mein Vater sagt jedoch, dass dies vielleicht seine letzten Weihnachten sind und dass sie richtig gefeiert werden müssen. Schliesslich hat er schon vor ein paar Jahren den 80ten Geburtstag gefeiert. Wobei diesen Spruch über die letzten Weihnachten bringt er etwa seit 10 Jahren.Er kauft den grössten Baum, der noch in die gute Stube passt, er schmückt die ganze Wohnung, nimmt das feierliche Weihnachtsgeschirr, spielt tagelang Weihnachtslieder und verlangt nach Geschenken.
Seine Devise ist, was man essen kann, zählt nicht als Geschenk.
So wird bei meinen Eltern gebacken, geschmückt, Geschenke verteilt und musiziert. Die Magie des Momentes stellt sich von selber ein.
Das Wichtigste ist aber das Beisammen sein, sich zu sehen, gemeinsam zu lachen, sich Freude zu machen. Den materiellen Rest machen wir meinem Vater zuliebe.
Ich wünsche Euch allen eine schöne Zeit, am besten mit jemandem, dem ihr Freude bereiten wollt.
Bildquelle: Rainer Sturm / pixelio.de