Ich liebe Märchen. Es ist doch schön zu wissen, dass das Gute über das Böse siegt. Immer! Sonst ist es kein Märchen. James Bond, geschaffen von Ian Fleming, ist für mich nichts anderes als ein Märchen für Erwachsene. Das Gute besiegt das Böse. Immer! Sonst ist es kein richtiger James Bond.
Vor Kurzem hat mir ein Freund erzählt, wie Ian Fleming den Namen James Bond gefunden haben soll. Fleming suchte nach einem durchschnittlichen, eher langweiligen Namen. In seiner Bibliothek stand auch eine grosse Vogel-Enzyklopädie. Der Verfasser: James Bond. Ob die Geschichte stimmt, weiss ich nicht, aber ich finde sie grossartig. James Bond, der Vogel-Spezialist, der regelmässig die Welt rettet.
Ich verbringe dieses Weihnachten auf Jamaika. Nein, nicht wirklich wegen James Bond, sondern wegen des guten Wetters, des Meeres, des Windes und der Musik. Es ist das erste Mal, dass ich hier bin, und es ist eine Erfahrung, die sich lohnt. Der Anfang war allerdings holprig. Mein Flug hatte Verspätung, und ich machte mir Sorgen, dass der Autoverleih bereits geschlossen sein könnte. Glücklicherweise traf das nicht zu. Die Dame war noch da und übergab mir die Schlüssel.
Die Überraschung kam, als sie mir sagte, dass der Benzintank leer sei. Wie leer er war! Kaum hatte ich den Motor gestartet, zeigte die Anzeige an, dass ich tanken muss – Notreserve! Ich fragte, wo die nächste Tankstelle sei, und man sagte mir: geradeaus und dann links. Das klang nicht besonders beruhigend. Das Auto hatte keine Navigation, und draussen war es stockdunkel.
Ich fuhr los und fand nach etwa drei Kilometern tatsächlich eine Tankstelle, zu meiner grossen Erleichterung. Aber sie war menschenleer. Ich ging von Säule zu Säule und versuchte herauszufinden, wie man hier tankt. Es war dunkel, mitten in der Nacht, und ich begann leicht nervös zu werden. Nach und nach realisierte ich, dass ich weder mit Bargeld in irgendeiner Währung noch mit Kreditkarte an dieser Tankstelle tanken konnte.
Mit mulmigem Gefühl suchte ich auf der Karte nach der nächsten Tankstelle. Es gibt wahrlich angenehmere Vorstellungen, als mitten im Nirgendwo in einem Auto mit leerem Tank übernachten zu müssen. Plötzlich kamen drei Fahrzeuge mit quietschenden Reifen auf die Tankstelle gefahren. Nein, ich wurde nicht überfallen, und nein, ich musste die Nacht nicht im Auto verbringen. Ich fand eine andere, nahegelegene Tankstelle und konnte den Tank schliesslich füllen.





Jamaika hat viel zu bieten. Besonders fasziniert haben mich die Kolibris und die Pflanzenwelt. Die Insel ist unglaublich grün, es gibt Wasser im Überfluss, und ein Regenschauer hier ist ein Erlebnis. Die Qualität des Trinkwassers ist aussergewöhnlich hoch. Man kann Vogelstationen, botanische Gärten oder Abenteuerparks besuchen. Man kann Wasserfälle erklimmen oder auf einem Floss fahren.
Die Musik, der Tanz und die Gespräche mit den Einheimischen machen Jamaika zu etwas Besonderem. Die Menschen sind freundlich, hilfsbereit, und jeder hat Zeit für ein Schwätzchen. Ich kann gut nachvollziehen, warum Ian Fleming seine Bücher hier geschrieben hat.