Die Mehrheit der Menschen geht davon aus, einmal im Leben zu heiraten. Einige tun es nie und einige mehrmals, so dass der Durchschnitt vielleicht wirklich 1 ist. Und wenn ich es nur einmal tue, will ich, dass es etwas ganz Besonderes ist. Das wollte auch Erik. Er hatte alle Hochzeitsvorbereitungen seiner zukünftigen Frau überlassen. Sie war sowieso besser im Organisieren und hatte mehr Fantasie. Aber der Anzug, sein Anzug, das war seine Zuständigkeit.

Er wählte den besten und teuersten Schneider in der Stadt. Der Schneider mass ihn von vorne, von hinten, jeden Winkel seines Körpers. Dann wählten sie gemeinsam die edlen Stoffe. Dienstag vor Hochzeit am Samstag sollte das Wunder zur ersten Anprobe fertig sein. Am Dienstag gab es allerdings keine Anprobe, sondern nur ein Telefon, dass sie noch nicht soweit seien und dass sie sich melden würden. Erik hatte viel zu tun und war nicht besorgt. Aber als sich niemand am Mittwoch und auch nicht am Donnerstag gemeldet hatte, überfiel ihn ein unschönes Gefühl. Am Freitag rief er an. Es wurde ihm mitgeteilt, dass der Anzug angekommen sei, aber von der Zollbehörde blockiert werde. Erik war überrascht. Zum einem war er davon ausgegangen, dass der Anzug im Land genäht wird und zum zweiten stellte er sich vor, was seine Zukünftige sagen würde, wenn er in seinem altem Anzug, der sowieso fast zu eng war, mit ihr vor den Altar treten würde.

Und dann erinnerte er sich seines Kollegen, der als Berater im Bereich Zoll gearbeitet hatte. Und dieser Peter hat es geschafft. Er liess all seine Kontakte spielen, um Erik zu helfen. Am Samstag um 10 wurde der Anzug ausgeliefert. Es war sehr knapp, da die Hochzeit um 14 Uhr stattfand. Aber zum Glück sass der Anzug wie angegossen. Somit konnte die Hochzeit in der geplanten Pracht stattfinden.

Wie gut, wenn man Kollegen hat.