Eigentlich wollte ich unbedingt die Ausstellung der portugiesischen Malerin Paula Rego im Kunstmuseum Basel sehen. Nein, ich kannte sie nicht, und bis dahin hatte ich kein einziges Bild von ihr gesehen. Aber das Bild, das ich in der Zeitung über ihre Ausstellung gesehen habe, liess mich einfach nicht los.
Das Museum öffnet erst um 10 Uhr morgens, und da ich ein Frühaufsteher bin, lief ich an diesem Samstag früh durch die Stadt Basel. Da ich Zeit hatte, nahm ich nicht – wie sonst – den kürzesten Weg zum Ziel, sondern lief quer durch die Stadt und entdeckte sie auf diese Weise ganz neu. Ich trank einen Kaffee im Stadthauscafé Basel und war völlig erstaunt, wie voll das kleine Café bis auf den letzten Platz war. Ich bewunderte die Malereien an den Wänden und erfreute mich an dem Spiel von Sonne und Schatten in den Gassen.





Die Ausstellung von Paula Rego hat mich umgehauen. Es passiert mir nicht oft, dass meine Erwartungen so eindeutig und haushoch übertroffen werden – aber bei dieser Künstlerin war es so. Es ist keine einfache, freudige Kost, die Paula Rego präsentiert. In ihren Werken geht es um Macht und deren Ausübung, um Abtreibung, um Legenden und Märchen, jedoch von der beunruhigenden Seite. Dazu sind ihre Bilder sehr intellektuell und haben mehrere Ebenen. Auf den ersten Blick kann es eine Alltagsszene sein, die sich jedoch bei längerer Betrachtung in eine düstere Realität verwandelt. In vielen ihrer Bilder stecken so viele Botschaften, dass allein deren Entschlüsselung einiges an Zeit in Anspruch nimmt. Einige der Bilder sind wirklich verstörend und trafen mich direkt ins Herz. Es sind düstere Botschaften, und ich bin mir nicht sicher, ob ich mir ein so ausdrucksstarkes Bild an die Wand hängen würde, selbst wenn ich es geschenkt bekäme. Aber schon lange hat mich keine Ausstellung so berührt wie diese. Wenn ihr sie noch anschauen wollt, müsst ihr euch beeilen, denn die Ausstellung endet am 2. Februar.
Und falls ihr danach etwas zum Lachen braucht, ist das Cartoonmuseum nur ein paar Schritte entfernt. Die aktuelle Ausstellung von Gerhard Glück – Das einfache Leben – ist bis zum 9. März zu sehen und einfach nur köstlich. Ich bin durch die drei Stockwerke gelaufen und habe bei jedem zweiten Bild entweder laut gelacht oder zumindest geschmunzelt. Der Ausgleich zur vorherigen Ausstellung war einfach perfekt.
Die Reise nach Basel war es wirklich wert!
Und falls ihr das Bedürfnis habt, in einem Café einzukehren, wo man garantiert nicht durch Lärm gestört wird, dann empfehle ich das Café Moment, wo die Stille zelebriert wird.































