Klara ist eine pensionierte Mathematiklehrerin und nur 2 Jahre trennen sie von ihrem achtzigsten Geburtstag. Sie ist sich logisches Denken gewohnt und den technologischen Wandel hat sie mit Bravour gemeistert. Sie erlernte das Benutzen des Internets, hat sich ein Facebook Konto eröffnet und beobachtete, was in dem weiten Web so vor sich geht.
Als sie sich einer Knieoperation unterziehen musste, erlernte sie das online Shopping und bestellte ihre Einkäufe zu sich nach Hause. Das hat ihr eine grosse Freiheit eröffnet und ihr ermöglicht, sich während der Genesung zu schonen.
Ich besuchte sie, um einen Kaffee mit ihr zu trinken. Sie beschwerte sich, dass sie nächste Woche sehr viel zu tun habe, weil sie zu Bank gehen müsse, um Zahlungen zu machen, dann müsse sie ein Formular bei der Stadt abliefern und anschliessend wolle sie noch eine Anmeldung abgeben. Ich würde hellhörig. Warum sie dies nicht alles elektronisch mache, fragte ich sie. Sie war sich der Tatsache gar nicht bewusst, dass dies möglich sein sollte.
So haben wir gemeinsam das elektronische Banking eingerichtet und ihr eine App installiert, damit sie dies auch von ihrem Telefon machen kann. Dann haben wir mit den grad fälligen Zahlungen geübt bis sie es einwandfrei konnte. Ich lehrte sie, dass sie die verschiedenen ausgefüllten Formulare fotografieren könne und dann via Mail an die zuständigen Stellen senden könne. Nach 2 Stunden inklusive Üben waren wir mit Allem fertig. Das, was sie fast 2 Tage Arbeit gekostet hätte, war erledigt.
Klara war extrem dankbar und freute sich sehr über das neu Erlernte. Es war für sie nicht schwierig es zu verstehen und schnell umzusetzen. Es musste ihr einfach mal gezeigt werden. Ich musste dann gehen aber die ganze Zeit dachte ich, dass man eigentlich nach der Pensionierung obligatorisch für ein paar Tage jedes Jahr zur Schule gehen müsste. Wie sonst könnte darüber informiert werden, welche Neuerungen es gibt, welche Erleichterung sie bringen könnten und wie man sie nutzt.
Bildquelle: Rainer Sturm / pixelio.de