Der Alltag ist durchgeplant. Es bleibt kaum Raum für Spontanität, Träumen und “sich in Gedanken zu verlieren”. Etwas gründlich ohne Zeitzwang durch zu denken ist ein richtiger Luxus geworden.
Es wird geliefert, optimiert um in der gleichen Zeitspanne noch mehr reinzubringen. Das nennt sich in ökonomischer Sprache die Produktivitätssteigerung.
In den Ferien sollte all das fehlen.
Am Schönsten sind die Ferien wenn man gar nichts muss und nur kann, was Lust und Laune bringt. Jegliche Optimierung abstreichen und im Jetzt Leben.
So sind wir mit meinem Jüngsten nach Grindelwald aufgebrochen. Eine Reise von 2, vielleicht 2.5 Stunden. Aber jetzt in den Ferien wollten wir es anders machen. Wir haben uns vorgenommen überall dort anzuhalten, wo wir schon immer anhalten wollten.
So ist eine Reise nach Grindelwald zu einem Tagesausflug geworden. Wir hielten in Meiringen und bewunderten das unglaubliche Blau des See, der sich im Frühling mit Wasser fühlt und zum Fischerparadies wird. Im Winter, wenn der Wasserspiegel um mehrere Meter tiefer liegt wirkt es für mich trostlos. Im Sommer ist es idyllisch schon.
Wir hielten auf der Passhöhe Brünnig und durchstöberten den Brockiladen, wie ich es mir seit fast 30 Jahren vorgenommen hatte. Wir entdeckten Erstaunliches, aber nichts was wir brauchen könnten.
Wie hielten in Iseltwald an und gingen bei schwachem Regen im Brienzersee schwimmen.
Als wir ankamen in Grindelwald blieb nicht viel von Tag übrig. Das machte nichts. Nichts davon war geplant und alles war schön. So sollten Ferien aussehen.